Ein Theaterstück in der KZ-Gedenkstelle Dachau
Zum 77. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau wird das Theaterstück „Die Dachauer Prozesse” im Rahmen der neuen Sonderausstellung der KZ Gedenkstätte Dachau „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“ aufgeführt.

Die Premiere und die weiteren Aufführungen finden in der historisch bedeutsamen, ehemaligen Häftlingsküche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau statt, heute der Filmraum in der Hauptausstellung der Gedenkstätte.

ÜBER DAS THEATERSTÜCK
Als Grundlage des Stücks dienen u.a. die bisher unveröffentlichten Notizen und Gerichtsprotokolle des U.S Army-Leutnants und späteren Richters der Dachauer Prozesse, Warren Lambert, sowie dessen Mitschriften von Befragungen Überlebender. Weitere Zeitzeugenberichte aus diversen Archiven (u.a. auch Dossiers von SS-Angehörigen) werden ebenfalls berücksichtigt.

Bei der Inszenierung steht eine der Bedeutung des Materials angemessene dramatische Darstellung der Prozesse im Vordergrund, in der vor allem die Überlebenden zu Wort kommen. Das Stück rückt durch Zeitzeugenberichte die Schicksale der ehemaligen Inhaftierten in den Fokus: In mehreren kurzen Akten kontrastieren die Überlebenden die Aussagen der Angeklagten, die versuchen, jede Schuld von sich zu weisen. Aus der Perspektive der Überlebenden wird nicht nur das Leiden im Konzentrationslager, sondern auch das Leben vor der Lagerhaft thematisiert.


Mittels dieser dramatischen Unmittelbarkeit soll das Stück Zuschauer*innen aller Altersgruppen (ab etwa 14 Jahren) einen emotionalen Zugang zur Aufarbeitung der Schrecken von Dachau ermöglichen. Besonderer Fokus liegt auf der Einbeziehung und Weiterbildung von Schulklassen. So soll nach dem Theaterstück in einem eigens kreierten Seminar eine Aufarbeitung des Inhaltes stattfinden. Ferner wird das Theaterstück extra gefilmt und Schulen, die die Aufführung nicht vor Ort besuchen konnten, zur Verfügung gestellt.

Konfrontiert mit der Thematik soll das Geschehene ein Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses werden, nicht in Vergessenheit geraten und eine Debatte in der heutigen Gesellschaft anstoßen.


IN DEN HAUPTROLLEN
Felix von Jascheroff, Jahrgang 1982, ist Schauspieler, Musiker und Synchronsprecher. Seit 2001 ist Felix im Hauptcast bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten” (RTL) und lockt werktäglich viele Millionen von Menschen vor den Fernseher. Im Sommer 2016 übernahm er die neue Hauptrolle im Piraten Open Air Theater Grevesmühlen.



Die gebürtige Münchnerin Vivian Kanner gab 1994 ihr Debüt als Schauspielerin in der “Kleinen Freiheit” in München und spielte seither an den großen Boulevardbühnen Münchens, an der Komödie am Bayerischen Hof und der Komödie am Max Il und ging mehrfach auf Theatertourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Darüber hinaus ist sie seit 1998 auch als Sängerin durch ihr außergewöhnliches Stimm-Timbre er-folgreich, sowohl als Frontfrau der Münchener Band “Gefilte Fish” als auch als Solokünstlerin.



In den weiteren Rollen sind Mirijam Verena Jeremic, Taisiya Schumacher, Anna Karolin Berger, Maximilian Lütgens, David Auer, Julian Broadcz und Tugyan Baris zu sehen.






REGIE
Victor Perillo, gebürtiger New Yorker mit italienischen Wurzeln, inszenierte bereits eine Vielzahl an Theaterstücken mit namhaften Schauspieler/-innen in New York, Los Angeles, Las Vegas, Miami, Toronto und Van-
couver. Mit dem Anspruch die junge Generation zu unterrichten, aufzuklären, seine Expertise weiterzugeben und die kommende Generation auf ihre Rechte aufmerksam zu machen, hielt Victor Perillo in den letzten 40 Jahren mehr als 400 kostenlose Vorträge und Seminare an diversen Universitäten und Institutionen.
Milka Mircic Martinovic, geboren in Kroatien, studierte in Augsburg Literaturwissenschaften und gab ihr erfolgreiches Regiedebüt 2016 mit einem 30-minütigen Kurzfilm, Kder bei zwei internationalen Filmfestivals den ersten Preis gewann. Es folgten weitere Drehbücher und Kurzfilme, ihre wahre Leidenschaft ist jedoch das Theater. Nach Regie-Engagements in Madrid, Berlin und München arbeitet sie nun am Staatstheater-Schauspiel
Stuttgart.


PRODUKTION
Tugyan Baris entdeckte die Schauspielerei bereits in jungen Jahren für sich – entschied sich jedoch
nach einem kurzen Studium an der London School of Film, Media and Performance – Regent’s College für
ein Zweitstudium der Humanmedizin und geht heute jonglierend beiden Leidenschaften nach.
Im Frühjahr 2020 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma „Shining Bear Productions”. Mit dem Anspruch, gesellschaftlich relevante Themen zu inszenieren und diesen Gehör zu verschaffen, begann sie das Leben von
Major Warren Lambert und die Dachauer Prozesse aufzuarbeiten.
(Text Shining Bear Produktions)





Termine 20. – 21.05.2022 – KZ Gedenkstätte Dachau
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Categories: kulturboulevard