Kaffeehausgespräche – Valerie Luksch

Hallo Valerie, für alle, die dich nicht kennen, stell dich doch bitte kurz vor.
Hallo, mein Name ist Valerie Luksch, ich bin 26 Jahre alt und komme aus Wien. Ich bin Musicaldarstellerin, versuche stets fröhlich und optimistisch zu sein und bin unheimlich dankbar meine größte Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben. Wenn ich nicht auf der Bühne stehe, liebe ich es zu verreisen und bin immer für gutes Essen zu haben.

Frühaufsteher oder Morgenmuffel?
Beides.

Kaffee oder Tee?
Kaffee im Sommer und Tee im Winter ☺ 

Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus? 
Mein derzeitiges „Corona-Morgenprogramm“ sieht natürlich etwas anders aus, als mein herkömmlicher morgendlicher Ablauf. Momentan kann ich es mir erlauben ganz gemütliche Morgenstunden zu verbringen, meistens gehe ich direkt mit meinem Hund im Wald spazieren und frühstücke dann lang und ausgiebig. 
Im normalen Arbeitsalltag fern von Corona, würde ich mir den Wecker so stellen, dass ich genau eine Stunde habe, um mich für die Probe fertig zu machen und dann ab ins Theater – wie sehr ich es vermisse … 

War Theater schon von klein auf dein Berufswunsch und/oder gibt es einen Plan B?
Ehrlich gesagt war es tatsächlich schon von klein auf mein Berufswunsch. Ich hatte das große Glück mit 10 Jahren im Kinderchor der Volksoper Wien aufgenommen zu werden. Da wir für alle Produktionen eingesetzt wurden, in denen Kinder vorkamen – was in einem 3 Sparten Haus nicht wenig war – durfte ich bereits als junges Mädchen ganz viel Bühnenerfahrung sammeln und ich habe es geliebt!! Ab dem Zeitpunkt kam dann eigentlich nichts anderes mehr für mich in Frage und ich habe alles dafür getan, meinen Traumberuf zu verwirklichen.

Welche deiner bisherigen Rollen war eine besondere Herausforderung für dich und warum?
Für mich ist eigentlich jede meiner Rollen immer eine Herausforderung und das macht den Beruf auch so aufregend. Man lernt mit jedem Job dazu, entdeckt neue Seiten an sich, sowohl stimmlich als auch schauspielerisch. 
Was ich grundsätzlich sehr herausfordernd finde, ist die enorme Verantwortung, die jede große Rolle mit sich trägt. Als Darsteller muss man ständig auf sich und seine Stimme aufpassen, darf sich praktisch nie erkälten und muss körperlich immer top fit sein. Das ist gar nicht so einfach wie man denkt. 

Dein Lieblingsmusical?
Oh da gibt es ganz viele, grundsätzlich bin ich ein riesen Fan von den guten alten Musical-Klassikern. Ich würde so ziemlich alle Musicals, die um die 60er Jahre entstanden sind, zu meinen Lieblingsmusicals zählen, sowas wie My Fair Lady, West Side Story, Hello Dolly,…. 
Mein „modernes“ absolutes Lieblingsmusical ist Waitress.

Welche Musik hörst du wenn du unterwegs bist?
Ich höre sehr gerne Musik, die mich vom aufregenden Darstellerleben runterbringt und entspannt, im Allgemeinen wäre das hauptsächlich Jazz oder klassische Musik. Gerne auch mal eine gute Indie-Playlist. 

Dein „Song of your Live“
Tschaikovsky Klavierkonzert Nr.1 in b-Moll, Opus 23

Wir führen das Interview in Zeiten von Corona. Wie schwer ist es für dich in diesen außergewöhnlichen Zeiten deinen Lebensunterhalt zu finanzieren?
Das ist eine interessante Frage …
Ich persönlich finde es sehr schade, dass man als Künstler eigentlich während der gesamten Coronapandemie für sein Geld kämpfen musste. Solche Aussagen wie „nicht systemrelevant“ oder „man könnte ohne Kunst leben“, haben einen mitten ins Herz getroffen. Vor allem, weil ich finde, dass es nicht richtig ist. Jeder Radiobeitrag, Netflix, Filme, Bilder, Bücher, etc. sind durch Künstler entstanden – gerne hätte ich mal allen die Fernseher abgedreht, die behauptet haben, Kunst wäre nicht wichtig für sie. Wie dem auch sei, wir in Österreich haben zwar die eine oder andere finanzielle Unterstützung erhalten, unterm Strich waren diese Beträge jedoch nicht ansatzweise vergleichbar mit dem, was man sonst so verdient hätte. Somit habe ich eigentlich von meinem Ersparten leben müssen, was sehr schade ist, denn man spart ja nicht umsonst … Aber ja, ich glaube niemand, egal welche Berufsgruppe, hatte es leicht während dieser Krise.

Wir dürfen dich ja bald wieder auf der Bühne erleben. Du spielst die Maria in der West Side Story bei den Seefestspielen Mörbisch. Wie laufen die Vorbereitungen und wie bist du zu deiner Traumrolle gekommen?
Ja und ich kann es kaum erwarten endlich wieder auf der Bühne zu stehen!!! Maria ist mit Abstand meine größte Traumrolle und manchmal kann ich selber noch gar nicht begreifen, dass dieser Traum nun tatsächlich in Erfüllung geht. Natürlich setze ich mich gerade im Zuge meiner Vorbereitungen sehr intensiv mit den Hintergründen der West Side Story auseinander, im Endeffekt wird die intensivste Arbeit mit den Proben beginnen und dann gilt es einfach, sich reinzustürzen und Spaß zu haben! ☺ 
Für die Rolle habe ich vorgesungen und anscheinend überzeugt. ☺

Zu welcher Zeit bist du am kreativsten?
Definitiv abends

Ergänze folgende Sätze:
Social Media ist für mich … eine sehr intelligente Form der heutigen Kommunikation mit enormer Reichweite und sicher eine der wichtigsten Präsentations- und Marketingkanäle für uns Künstler. 
Mein kleiner Beitrag zum Klimaschutz ist … das Mülltrennen, Stromsparen und ein reduzierter Fleischkonsum.
Besonders stolz bin ich darauf … ,Dinge durchzuziehen und Ziele zu erreichen, wenn ich sie mir fest vorgenommen habe.
Heimat ist … mein Partner, meine Familie, meine Freunde, mit ihnen zu lachen und den Alltagsstress zu vergessen. Mit diesen drei Worten würden mich meine Freunde beschreiben … lebensfroh, hilfsbereit, zielstrebig

Wie entspannst du am liebsten?
Im Urlaub oder bei einem netten Filmabend zu Hause

Gibt es etwas, was du dir in letzter Zeit gegönnt hast?
Ja tatsächlich, ich habe mir eine Malediven Reise gegönnt. Das lange „Zuhausesitzen“ und Warten bis die Theater wieder aufsperren hat mich nach einiger Zeit ziemlich zermürbt. Irgendwann habe ich durch Zufall gelesen, dass das Reisen auf die Malediven unter strengen Voraussetzungen trotz Corona tatsächlich erlaubt sei. Mein Freund und ich haben daraufhin ohne viel drüber Nachzudenken gebucht und lagen tatsächlich eine Woche später komplett alleine am Strand umgeben von türkisblauen Wasser, Schildkröten und Riffhaien. 

Womit kann man dich kulinarisch glücklich machen?
mit vietnamesischer Küche

Was schiebst du immer wieder auf?
die Steuer

Welche Frage wird dir selten oder nie gestellt, die du aber gerne mal beantworten möchtest? 
Was möchtest du unbedingt mal gemacht haben? Eine Disney-Figur synchronisieren. 

Vielen Dank fürs Interview – mehr über Valerie erfahrt ihr hier  www.valerieluksch.com

1 reply »

Kommentar verfassen